Gesamtschule versus Sekundarschule 8. März 2018 „Gesamtschulen müssen 350 Kinder ablehnen“, schreibt die WAZ in ihrer Ausgabe vom 20.02.2018, wobei der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Gymnasialempfehlung in diesem Jahr besonders hoch sei. Die aktuelle Zahl macht deutlich, wie groß der Bedarf an Gesamtschulplätzen in Gelsenkirchen ist. Lange haben wir GRÜNE gehofft, dass die von Verwaltung und Politik angestrebte und favorisierte Gesamtschule Gelsenkirchen-Mitte auch umgesetzt wird. Stattdessen wurde von der Verwaltung – für uns völlig überraschend und unverständlich – im Dezember 2017 in einer Hau-Ruck-Aktion die Neugründung einer weiteren Sekundarschule präsentiert, eine Schulform, die vor allem im städtischen Raum als ungeliebt und gescheitert gilt. Von den Plänen der Verwaltung, eine weitere Sekundarschule in Gelsenkirchen zu errichten, erfuhr die GRÜNE Fraktion durch die Presse. Begründet wird die Entscheidung damit, dass es nicht genügend Schülerpotential für eine weitere Oberstufe im Gelsenkirchener Süden gäbe. Diese Begründung unterstellt, dass insbesondere die neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler nicht das „Zeug“ zum Abitur hätten. Wenn man sieht, welche Abiturquote beispielsweise die Gesamtschule Ückendorf erreicht, obwohl die überwiegende Zahl der Schüler dort mit einer Hauptschulempfehlung startet, erkennt man, wie problematisch diese Unterstellung ist. Und eigentlich waren wir uns doch mit SPD und CDU in der Vergangenheit einig, dass wir die Abiturquote in Gelsenkirchen deutlich verbessern wollen. Völlig ignoriert wird von der Stadtverwaltung der Elternwille, der für uns die entscheidende Größe bei der Schulentwicklung ist. Wir halten daher die Entscheidung für eine Sekundarschule und gegen eine Gesamtschule Gelsenkirchen-Mitte für falsch. Die Entscheidung ist jedoch leider gefallen. Wir erwarten bei der weiteren Schulentwicklungsplanung einen deutlich längeren Vorlauf für die Entscheidungsfindung und eine wesentlich bessere Informationspolitik der Verwaltung. Die Politik und auch die Bürger müssen bereits beim Entscheidungsprozess und nicht erst nach bereits getroffenen Entscheidungen beteiligt werden.