Kaue – GRÜNE kommentieren die Aufgabe durch „emschertainment“ 5. Mai 2021 Mit Irritation nahmen die GRÜNEN Gelsenkirchen zur Kenntnis, dass die Stadtwerke den Mietvertrag für ihre Tochtergesellschaft „emschertainment GmbH“ für die Kaue als Kulturstätte zum 30. Juni 2021 kündigen werden und fordern die Oberbürgermeisterin sowie den neuen Stadtwerke-Geschäftsführer Harald Förster auf, den Vorgang öffentlich nachvollziehbar aufzuklären. Die Kündigungsabsicht sei nicht öffentlich in den politischen Gremien diskutiert worden und stellte sich den GRÜNEN bisher nur als ein mögliches Szenario dar, sobald der Spielbetrieb der Heilig-Kreuz-Kirche aufgenommen werde. „Dass die Kündigung alternativlos und beschlossene Sache ist, zumal in dieser Zeitperspektive, war uns nicht bewusst“, erläutert Stadtverordneter Dennis Hoffmann, der die GRÜNEN im Aufsichtsrat der Stadtwerke vertritt. Mit offenen Karten zu spielen sehe anders aus. „Es ist absolut nachvollziehbar, dass sich zahlreiche Gelsenkirchener*innen darüber ärgern, dass hier Fakten geschaffen wurden und keine öffentliche Diskussion zur Zukunft der Kaue stattgefunden hat, aber das bedeutet nicht automatisch das Aus für den Standort“, kommentiert Adrianna Gorczyk, Vorsitzende und kulturpolitische Sprecherin der grünen Ratsfraktion. Diese Sichtweise werde auch nicht der Arbeit des ebenfalls vor Ort ansässigen Vereins „Wohnzimmer GE“ gerecht, der die Entwicklung des Standorts als Kulturhotspot unabhängig von der Bespielung der Kaue seit Jahren vorantreibt. Alle Akteur*innen seien nun dazu aufgefordert, nicht noch mehr Vertrauen zu verspielen und die nächsten Schritte öffentlich zu diskutieren und auch Ideen jenseits von Gesprächen hinter verschlossenen Türen zuzulassen. „Es ist keine Woche her, dass der Kulturentwicklungsplan für Gelsenkirchen auf den Weg gebracht worden ist, in diesem Kontext muss auch die Zukunft der Kaue thematisiert werden“, fordert Gorczyk, die das Problem auch noch einmal grundsätzlicher betrachtet: „Wenn das lokale Kulturangebot von privatwirtschaftlichen Unternehmen getragen wird, muss auch damit gerechnet werden, dass Geschäftsführungen Entscheidungen innerhalb ihrer Verantwortlichkeiten und aus ökonomischen Gründen fällen. In solchen Fällen ist Kultur immer potenziell gefährdet. Dieses Risiko wurde im Falle der Kaue schon vor Jahren in Kauf genommen, als Stadt und Stadtwerke darauf verzichtet haben, selbst Eigentümer zu werden, und ist nun wirksam geworden.“