Rede des Stadtverordneten Burkhard Wüllscheidt im Rat der Stadt am 04.07.2024 zum TOP 6.1 Bebauungsplan Nr. 449 der Stadt Gelsenkirchen „Gewerbegebiet Berliner Brücke“ 4. Juli 20245. Juli 2024 Foto: Anna-Lisa Konrad Die Rede ist über den offiziellen Livestream der Stadt hier ab ca. 02:21:55 verfügbar. Es gilt das gesprochene Wort. Frau Oberbürgermeisterin, meine Damen und Herren im Ratssaal und an den Bildschirmen! Mit der heute vorliegenden sog. vorhabenbezogenen Bebauungsplanung sehen wir GRÜNE große Chancen zur Beseitigung eines städtebaulichen Missstandes in Schalke Nord! Wir sehen große Chancen für die Ansiedlung von kleinen und mittelständischen Unternehmen. KMU’s mit hoffentlich vielen neuen Arbeitsplätzen, die zumindest deutlich überwiegend außerhalb der Logistik-Branche angesiedelt sein sollen! Große Chancen für einen Gewerbepark, der in seiner baulichen und energetischen Ausgestaltung durchaus ambitioniert die Klimaziele unseres Klimaschutzkonzeptes für Gelsenkirchen berücksichtigt! Deshalb haben wir GRÜNE dieses Vorhaben von Anfang an grundsätzlich positiv begleitet! Positiv begleitet trotz zweier aus unserer Sicht nicht zu verhehlender kritischer Punkte. Zwei Punkte bzw. Ziele, die für uns noch nicht komplett durch den vorliegenden Bebauungsplan und den damit verbundenen Durchführungsvertrag mit dem Investor ausgeräumt sind. Ziele deren tatsächliche Erreichung sich noch zeigen wird bzw. erst im Laufe der Entwicklung des Gewerbeparks beweisen muss: Das Ziel der weit überwiegenden und auch langfristig gesicherten Ansiedlung von Unternehmen außerhalb der Logistikbranche. Das Ziel, durch die verkehrliche Erschließung tatsächlich nur die prognostizierte zusätzliche Belastung der Kurt-Schumacher-Straße im Umfang auf 0,6% zu begrenzen. Neben diesen in der tatsächlichen Erreichung kritischen Punkten sehen wir GRÜNE auch sehr positive Planungsziele: Das ist vor allem das für einen Gewerbepark dieser Größenordnung durchaus wegweisende Energiekonzept. Ebenfalls der Anspruch und die Verpflichtung des Investors, die Gebäude nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) zu errichten und nach dem sog. Gold-Standard zertifizieren zu lassen. Das Energiekonzept sieht dafür auf der Wärmeseite einen Nullemissionsstandard vor, wenn auch erst nach der Dekarbonisierung der geplanten Nutzung der Fernwärme. Auf der Stromseite sticht die PV-Anlage von derzeit geplanten 3170 kwp positiv ins Auge (= mehr als 1000 mit PV bestückte Garagendächer!). Gigantisch und sogar noch Luft nach oben: Denn nur die Hälfte aller geplanten Dächer werden dafür benötigt. Laut Investor ist eine Ausweitung im weiteren Planungsverlauf aber durchaus denkbar. Wir würden es begrüßen und haben dazu auch die Kombination von Dachbegrünung und PV als technisch möglich, klimaresilienter und energetisch sogar noch effizienter angeregt. Zusammengefasst stimmen wir daher mit großem Optimismus dieser Planung zu. Wir verbinden damit nicht nur die Beseitigung einer großen Wunde in unserem Stadtbild und vor allem in Schalke-Nord. Wenn sich die Pläne erfüllen, wie sie jetzt vorliegen, werden wir hier einen Gewerbepark haben, dessen Qualität eine große Anziehungskraft erzielen kann. Anziehungskraft hoffentlich für viele KMUs und deren Kund*innen und Mitarbeiter*innen auf hoffentlich vielen zusätzlichen Arbeitsplätzen für Gelsenkirchen in diesen Unternehmen.