Diskussion um Schottergärten: Anreize vor Verboten

Gelsenkirchen diskutiert über ein mögliches Verbot von Schottergärten – worum es dabei geht und wie wir GRÜNEN dazu stehen:

Das Thema kam auf, weil die WIN im Umweltausschuss einen Antrag gestellt hat, nachdem die Stadt Schottergärten verbieten soll. Dabei geht es um Vorgärten, die mit Schotter, Kies oder ähnlichem gefüllt werden. Sie stellen so eine vermeintlich pflegeleichte Alternative zu bepflanzten Vorgärten für ihre Besitzer*innen dar.

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass wir GRÜNEN natürlich gegen Schottergärten sind: Sie bieten Insekten keinen Lebensraum, können Hitzeinseln sein und nehmen häufig nur schlecht Wasser auf, so dass dieses in die Kanalisation abfließt, statt Grundwasser zu bilden.

Gleichzeitig sind wir der Meinung, dass Verbote und Bußgelder nicht der beste Weg sind, um der Verbreitung von Schottergärten entgegen zu wirken. Aus unserer Sicht muss es das Ziel sein, dass die Gelsenkirchener Bürger*innen auf Schottergärten verzichten, weil sie ihre ökologische Problematik erkannt haben und nicht nur, weil sie Strafen befürchten. Deswegen setzen wir uns dafür ein, dass die Stadt bereits bestehende Förderprogramme für den Umbau eines Steingartens stärker bewirbt und ausweitet, damit auch kleinere Flächen förderfähig sind.

In der öffentlichen Diskussion sowohl in der Presse als auch im Ausschuss wurde nun allerdings darauf hingewiesen, dass die Landesbauordnung möglicherweise schon ein indirektes Verbot von Schottergärten enthält. Dort ist die Rede davon, dass freie Flächen „wasseraufnahmefähig“ gestaltet, begrünt und bepflanzt werden müssen. Ob diese Bauordnung tatsächlich bereits ein Steingartenverbot begründet, ist allerdings noch nicht geprüft.

Die Verwaltung hat uns in der Ausschusssitzung zugesagt, zu prüfen, wie die Bauordnung in diesem Punkt zu verstehen ist. Erst, wenn wir darauf eine Antwort haben, können wir weitere Maßnahmen angehen. Sollte die Landesbauverordnung bereits ein Verbot begründen, muss im Detail geklärt werden, wie wir das in Gelsenkirchen umsetzen können. Allerdings sollte auch dann zunächst eine Aufklärungsoffensive gestartet werden, damit die Bewohner*innen überhaupt wissen, dass Schottergärten ordnungswidrig sind und sie die Chance haben, diese umzubauen.