GRÜNE: statt neues Bad in Schalke-Nord, Erhalt der vier bestehenden Bäderstandorte!

Zur Meldung von Radio-Emscher-Lippe – „neuer Bäderstandort neben der Glückauf-Kampfbahn in Schalke-Nord“ – erklärt der Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN, Peter Tertocha: „Ich halte diesen neuen möglichen Bäderstandort für eine Schnapsidee. Wir sind weiterhin für den Erhalt aller vier Bäderstandorte der Stadtwerke Gelsenkirchen mit den Hallenbädern in Buer und Horst, dem Zentralbad sowie dem Sportparadies. Wegen der maroden und veralteten Bausubstanz und hoher Betriebskostendefizite vor allem des Zentralbades und des Sportparadieses müssen diese Standorte allerdings durch Ersatzneubauten und/oder Sanierungen zukunftstauglich gemacht werden. Deshalb ist ein Neubau an einem neuen Standort an der Glückauf-Kampfbahn, wie in den Medien berichtet, absolut nicht bedarfsgerecht und dient ausschließlich dem Ziel, die Bäderstandorte aus Kostengründen zu reduzieren, was zwangsläufig zu einer Verschlechterung des Bäderangebotes für unsere Gelsenkirchener Bürgerinnen und Bürger führt.“

Burkhard Wüllscheidt, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Mitglied im Aufsichtsrat der Stadtwerke ergänzt: „Wir haben von Anfang an öffentlich vertreten, dass die diskutierten Ersatzlösungen für das Zentralbad und ggfls. auch für das Sportparadies an gleicher Stelle oder in unmittelbarer Nähe erfolgen müssen. Ein neuer Bäderstandort an der Glückauf-Kampfbahn in ‚Hörweite‘ der A42 würde das ohnehin schon viel zu hohe Verkehrsaufkommen und die Feinstaub- bzw. Stickstoffdioxyd-Belastung gerade in diesem bereits zu hoch belasteten Bereich der Kurt-Schumacher-Straße unnötig verschärfen und ist daher für uns nicht hinnehmbar.“

Für die Realisierung eines Ersatzbaus bzw. einer Sanierung für das Zentralbad sollte nach Meinung der GRÜNEN das Grundstück der ehemaligen Polizeiwache einbezogen werden. So wäre ein Parallelbetrieb des alten Zentralbades bis zum Ende notwendiger Bauphasen denkbar. Den Standort des Sportparadieses im Rahmen eines Neubaus bzw. einer Sanierung zu einem kombinierten Hallen- und Freibad zu erhalten und fortzuführen, ist für die GRÜNEN ebenfalls ein MUSS.

David Fischer, bildungs- und sportpolitischer Sprecher: „Der Standort des Sportparadieses muss vor allem auch für die Bedürfnisse im Norden unserer Stadt – was insbesondere den Bereich des Freibades betrifft – erhalten bleiben. Die Möglichkeiten der Schulen für den Schwimmunterricht könnten sich durch die Verwirklichung eines kombinierten Hallen- und Freibades – welches auch den Erlebnischarakter für Gelsenkirchener Kinder und Jugendliche nicht zu kurz kommen lässt – sogar noch verbessern, anstatt durch den Wegfall dieses Standortes das Bäderangebot zu kürzen bzw. zu verschlechtern. Für die Gesamtschule Berger Feld als SPORTSCHULE NRW könnte hiermit die Option einer weiteren Kooperation mit und für den Leistungsschwimmsport in Gelsenkirchen verbunden sein, wenn dort entsprechende Sportschwimmbecken realisiert werden.“

Bisher haben die GRÜNEN dazu gestanden, dass erst die Stadtwerke ein Konzept zu den Bäderstandorten entwickeln, welches dann in die Ratsgremien zur abschließenden Entscheidung geht.
Peter Tertocha: „Seit über einem Jahr dauert nun bereits die Suche der Stadtwerke nach einem Zukunftskonzept für die Bäder. Deshalb ist es endlich an der Zeit, dass die Politik klarere Vorgaben macht, um die Zukunft der Gelsenkirchener Bäder voran zu bringen:
• Wollen wir aus wirtschaftlichen Gründen zulassen, dass einer der vier Bäderstandorte ersatzlos geschlossen wird?
• Oder ist es richtig, aus Gründen der kommunalen Daseinsfürsorge an der grundlegenden Infrastruktur von vier Bäderstandorten festzuhalten?
Die GRÜNEN stehen für den Erhalt der bisherigen vier Standorte und für eine Bürgerbeteiligung.“

Durch Sanierung und/oder Ersatzbauten wären nach Auffassung der GRÜNEN auch bei einem Vier-Standorte-Konzept Einsparungen in Millionenhöhe bei den defizitären jährlichen Betriebskosten von derzeit rd. 6 bis 7 Mio. € möglich.

Neben der Beteiligung der Ratsgremien ist für die GRÜNEN die Bürgerbeteiligung von besonderer Bedeutung. Bereits im letzten Jahr hatten sie im Hauptausschuss die Möglichkeit eines Ratsbürgerentscheides ins Spiel gebracht. Dagegen hat bis heute noch nicht einmal die danach angekündigte Bürgerbeteiligung im Rahmen der Konzeptentwicklung stattgefunden. Für die GRÜNEN müsse Bürgerbeteiligung im Planungsprozess und zu den möglichen Alternativen stattfinden und nicht erst auf Grundlage eines fertigen Konzeptes!