Debatte um die „Ratsherren-Fußballmannschaft“: Plädoyer für ein Fair Play

[Rede]

Rede von David Fischer in der Ratssitzung am 30.03.17

Sehr geehrter Oberbürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren Stadtverordnete und geschätzter Kollege Hansen,

als Ratsherr, sportpolitischer Sprecher sowie langjähriger Leistungs- und Vereinssportler möchte ich Sie im Namen der GRÜNEN-Ratsfraktion darum bitten, einen konstruktiven Schlusspunkt in der Debatte um die „Ratsherren-Fußballmannschaft“ von Gelsenkirchen zu setzen.

Für das öffentliche Ansehen der Stadt und deren demokratisch gewähltes Parlament, dem Rat in Gelsenkirchen, schadet die derzeitige Diskussion um die Zusammensetzung und den Trainingsbetrieb der „Ratsherren-Fußballmannschaft“ erheblich.

Auch wenn durch die neuerliche Gründung eines Vereines der direkte Einfluss politischer Gremien gen Null tendiert, so bleibt dennoch ein „Geschmäckle“! Herr Hansen, Einzelmandatsträger im Rat – seines Zeichens in der „Eigenschaft als Teamchef“ unterwegs – hat verlauten lassen, dass sich aus dem bisherigen „lose zusammengefügten Team“ nunmehr die „offizielle Fußballmannschaft der Stadt Gelsenkirchen gegründet“ hat.

Seinen Anfang nahm das Ganze mit der sicherlich gut gemeinten Idee, initiiert durch die Person Jürgen Hansen – zu diesem Zeitpunkt noch Mandatsträger für die PIRATEN im Rat – eine Delegation aus Mitgliedern des Rates und der Stadtverwaltung zum Ratsherren-Fußballturnier nach Landshut zu entsenden.

Leider gab es – anlässlich des damals im HFBP beantragten Reisekostenzuschusses für die Fahrt nach Landshut – zur öffentlichen Diskussion um diesen Tagesordnungspunkt verbale Entgleisungen seitens des Ratsherren Hansen, die darin mündeten, Herrn Stadtverordneten Akyol von der Teilnahme in Landshut auszuschließen, weil „keiner“ der Interessenten am Ratsherrenfußballturnier mit ihm (Herrn Akyol) „zusammen in einer Mannschaft spielen möchte“.

Unabhängig davon, ob Herr Hansen sich anmaßen durfte, im Namen aller Interessenten zu sprechen, zu denen potenziell auch die GRÜNEN Ratsfrauen und -herren oder auch die der CDU-Fraktion gehören, ist es objektiv – nicht nur sittlich und moralisch – verwerflich, einen demokratisch gewählten Stadtverordneten wie Herrn Akyol öffentlich so zu attackieren. Das ist keine politische Auseinandersetzung, sondern auf Neudeutsch schlichtweg „Mobbing“ oder auf die herkömmliche Art: „Rufschädigung“! Schon hier hätten wir uns gewünscht, dass Dampf aus dem Kessel genommen wird und die Beteiligten zur Vernunft kommen.

Im Nachgang zu diesem Eklat im Haupt-, Finanz- und Beteiligungsausschuss lesen wir nun im Medium „lokalkompass“ von einer gelungenen Veranstaltung bzgl. des Ratsherren-Fußballturniers in Landshut. In diesem Zusammenhang erfahren wir – durch einen Brief von Herrn Hansen an Herrn Akyol – von der Gründung eines Vereines für die „offizielle Fußballmannschaft der Stadt Gelsenkirchen“.

Wenn dies nun die durch Herrn Stadtverordneten Hansen verkündete „offizielle“ Mannschaft der Stadt Gelsenkirchen ist, so gehören selbstverständlich auch andere demokratisch in den Rat gewählte Vertreterinnen und Vertreter unserer Bürgerinnen und Bürger in ein solches Team, unabhängig, welcher Herkunft, politischer Parteienzugehörigkeit jemand ist.

Dies gilt auch bei der simplen Fragestellung, wer in der „offiziellen Fußballmannschaft der Stadt Gelsenkirchen“ mitwirken – auch mitspielen und/oder trainieren – darf, unabhängig von politischen, persönlichen oder sportlichen Intentionen. Gelsenkirchen ist bunt – und das ist gut so!

Einen Fairness-Pokal hat Herr Hansen somit wohl nicht verdient!

Deshalb möchten wir als GRÜNE Ratsfraktion alle Beteiligten bitten, zur Raison zu kommen und die bisherige Mannschaft als faires und repräsentatives Team der Stadt Gelsenkirchen weiterzuentwickeln… und diesen Punkt auf der Tagesordnung zu belassen.