Im letzten Untersuchungsausschuss zum Jugendamtsskandal gab es eine lange Diskussion dazu, ob ein Bericht von Peter Tertocha zu einer Akteneinsicht überhaupt gehört werden sollte. Sie können dies in unserem Liveblog von 16:16 bis 16:43 gerne nachlesen. Einen Bericht zur Frage der Überbelegung (ohne Berücksichtigung des Berichtes von Peter Tertocha) findet sich auch im Blog von Patrick Jedamzik.
Am Freitag hatte Peter Tertocha aber über die Erkenntnisse aus der Akteneinsicht berichtet, zumindest soweit dies öffentliche Fakten sind. Namen und konkretere Angaben wurden vermieden, um nicht am Ende im Verdacht zu stehen „Geheimnisverrat“ zu begehen. Berichte hiervon findet man bei Radio Emscher Lippe (Mitschnitte bei uns auf Anfrage) und in der WAZ. Die Quintessens des Berichtes: Die Überbelegung bei St. Josef war seit spätestens 2005 der Verwaltung bekannt und dabei nicht nur Wissmann und Frings, sondern auch mindestens einem weiteren Mitarbeiter und übergeordneten Behörden.
Die Atmosphäre im Ausschuss während seines Berichtes beschreibt Peter Tertocha so: „Ich habe 20 Minuten lang referiert. Es herrschte, von wenigen nebensächlichen Fragen abgesehen, eisiges Schweigen.“ Was den Grünen Politiker stark irritierte: „Offenbar war ich bis zu diesem Zeitpunkt der einzige, der Akteneinsicht beim OB beantragt hatte. Ich dachte, das würde für alle Parteien im Ausschuss zur Pflicht gehören. Zwei Stunden lang habe ich mich durch vier dicke Ordner gearbeitet.“ (WAZ Bericht)
Die GRÜNEN Forderungen und Fragen liegen damit auch auf dem Tisch: Die Verwaltung muss die Akten und Vorgänge offen legen. Es kann nicht sein, dass solche Dinge erst nach Monaten und stundenlangem Studium von Akten durch ehrenamtliche Mandatsträger öffentlich werden.
Zu dem Thema verweisen wir auch gerne auf den Kommentar von Friedhelm Potthoff.