GRÜNE fordern klare Entscheidungshilfen durch den Sportentwicklungsplan

Seit vielen Jahren fordern die GRÜNEN einen brauchbaren Sportentwicklungsplan, der mithilfe einer gründlichen Bedarfsanalyse Handlungsempfehlungen und objektive Entscheidungskriterien liefert, um nachhaltige sportpolitische Investitionsentscheidungen treffen zu können. Bislang konnten solche Entscheidungen lediglich im Vertrauen auf die Kompetenzen der Sportverwaltung getroffen werden. Für begründete sportpolitische Entscheidungen sind jedoch befragungsbasierte Erkenntnisse notwendig.

Dazu David Fischer, sportpolitischer Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion:

„Diesem Ansinnen konnte nun durch die Bildung eines Lenkungskreises für Sportentwicklung – wissenschaftlich begleitet durch die Sporthochschule Köln – Rechnung getragen werden. Unterstützung für dieses Vorhaben kam hierzu von allen demokratischen Fraktionen Gelsenkirchens. Im Ausschuss für Sportentwicklung und Prävention wurde jetzt am 23.09.2015 ein erster Zwischenbericht vorgestellt. Nicht nur aus GRÜNER Sicht sind die Ergebnisse dieses Berichtes – was die Handhabung für das Instrument Sportentwicklungsplan anbelangt – enttäuschend. Zwar konnte durch die bisherige Evaluation festgestellt werden, dass das Gelsenkirchener Sondermodell „Gelsensport“ eine hohe Wertschätzung findet und damit der Sportverwaltung gute Arbeitsnoten attestiert. Diese Wahrnehmung haben auch die GRÜNEN!

Allerdings steht bereits jetzt schon fest, dass das zentrale Anliegen an die durchaus gute Arbeit der Deutschen Sporthochschule – nämlich politische Entscheidungshilfen zur Gewichtung und Priorisierung von Investitionen, z. B. in die Sportstättenentwicklung, zu bekommen – nicht erfüllt werden wird. Die Feststellung aus dem Zwischenbericht, dass die Investition in Kunstrasen-Kleinspielfelder – anstatt in Großspielfelder – wegen der Haushaltslage und der Förderung des Kinder- und Jugendsports – richtig war, beantwortet noch nicht die Frage der Nachhaltigkeit von politischen Entscheidungen: Beispielsweise, ist die Investition in die Sanierung oder den Neubau eines Lehrschwimmbeckens in Anbetracht der desaströsen Schwimmfähigkeit von Kindern in Gelsenkirchen oder aber der älter werdenden Bevölkerung mit den Bedürfnissen nach Gesundheitssport sinnvoller als die u. a. von der SPD-Mehrheitsfraktion favorisierte Lösung, unentwegt weiter in den Bau von jährlich fünf neuen Kunstrasen-Kleinspielfeldern zu investieren. Dies ist in der Tat eine sportpolitische Diskussion, die jedoch nur mithilfe von objektiven Kriterien und Erkenntnissen geführt werden kann. Dies wird wohl aufgrund des Zwischenberichts nun nicht gewährleistet sein. Deshalb fordern die GRÜNEN zu einem gemeinsamen sportpolitischen Klärungsprozess der demokratischen Fraktionen auf, die Mängel des Zwischenberichtes, die einer sinnvollen Befassung mit der Sportentwicklung Gelsenkirchens entgegen stehen, aufzuarbeiten und nachhaltige sportpolitische Entscheidungsprozesse mit Unterstützung der Expertise von Gelsensport auf den Weg zu bringen.“