Denken in Präsens 6. Mai 2016 Der erste philosophische Abend im Jahr 2016 ist eine Fortsetzung gewesen. Nicht nur der Reihe unserer GRÜNEN philosophischen Abende mit Marit Rullmann generell, sondern auch mit der Frage, wie demokratische Kommunikation aussehen sollte. Im Herbst letzten Jahres ging es dabei noch um die Öffentlichkeit. Wer steuert die Öffentlichkeit wie und ähnliches wurde damals diskutiert. Am Mittwoch Abend ging es um das Diskutieren als solches. Wie wird heutzutage diskutiert. So begann der Abend auch mit einer kurzen Diskussion über unsere Erfahrungen über politische Diskussionen und Erfahrungen in sozialen Medien. Nach dieser Überlegung, ging es aber auch darum, wie sich bestimmte Dinge entwickeln, wie man überhaupt den für Diskussionen nicht unwesentlichen Prozess des Denkens und miteinander Redens anders gestaltet – weniger patriarchalisch vielleicht? Wobei sich an „patriarchalisch“ auch gleich die Diskussion anschloss, was denn eigentlich das „patriarchalische“ bzw. „feministische“ an der jeweiligen Philosophie sei – ein Thema, was selber sicherlich einen Abend füllen könnte. Im Bezug auf das „Denken in Präsenz“, welches sehr stark von der Diotima „Gruppe“ aus Italien beeinflusst wurde, zeigten sich mehrere besondere Merkmale: Die Diskussion findet vor Ort und im realen Raum statt. Es gibt keine Hierarchien, keine Rangordnungen oder einschränkenden Regularien. Es wird in Alltagssprache gesprochen und man geht von sich selbst und eigenen Erfahrungen aus. Und es ist keine strenge Zielorientierung gegeben. Lösungsorientiert schon, aber nicht mit Zeitdruck und auf ein Ergebnis strukturiert. Dieser am philosophischem Abend noch eher theoretisch diskutierte Ansatz soll im Herbst beim zweiten philosophischen Abend auch praktisch ausprobiert werden, um konkret zu erfahren und zu erleben, wo womöglich die Unterschiede zur patriarchalischen Diskussionskultur liegen.