Information zu Ostern 27. März 2018 Kennzeichnungspflicht für Eier Dass unverarbeitete Eier gekennzeichnet werden müssen und man erkennen kann, unter welchen Bedingungen die Hühner gehalten werden, dafür haben wir Grüne jahrelang politisch gekämpft und mit dem Jahr 2004 die Kennzeichnungspflicht für Eier durchgesetzt. Eier aus Ökohaltung sind mit 0 gekennzeichnet, Freilandeier mit 1, Eier aus Bodenhaltung mit 2 und Eier aus Käfighaltung tragen eine 3. Verbraucher*innen entscheiden: Kein Ei mit der 3! 235 Eier pro Person hat die deutsche Bevölkerung laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft im Jahr 2016 verzehrt, dabei ist der Eierkonsum in den letzten Jahren stetig gestiegen. Mit ca. 11% ist der Bio-Anteil am Eierverkauf überdurchschnittlich hoch, kann vom heimischen Markt aktuell sogar nicht mehr gedeckt werden. Gleiches gilt für Eier aus Freiland- und Bodenhaltung. Das zeigt, dass Verbraucher*innen sich beim Eierkauf bewusst gegen Käfighaltung entscheiden. Käfighaltung bleibt Tierquälerei 2010 hat das Bundesverfassungsgericht die Regelungen zur Kleingruppenhaltung von Legehennen mit dem Grundgesetz unver-einbar erklärt und damit die Käfighaltung zum zweiten Mal verboten. Aber Hühnerbarone und die Bundesregierung klammern sich weiter an diese gesellschaftlich geächtete, tierquälerische Haltungsform. Wir Grüne wollen ein Ende der Käfighaltung. Tierhaltungskennzeichnung für alle Produkte Deutlich schwieriger bis unmöglich ist es bei verarbeiteten Produkten zu erkennen, woher die Eier stammen. Und das schon nicht einmal mehr bei Ostereiern, die wegen der Färbung auch als „verarbeitet“ gelten. Wir Grüne halten das für falsch. Auch bei Kuchen, Keksen oder Nudeln muss jede*r die Möglichkeit haben, Produkte erkennen und kaufen zu können, deren Eier nicht von gequälten Hühnern stammen. Die grüne Bundestagsfraktion forderte bereits im März 2012 in einem Antrag die Ausweitung der Eierkennzeichnung auf verarbeitete Produkte und die Einführung einer verpflichtenden Tierhaltungskennzeichnung für alle Tierrassen und Lebensmittel. Kein Kükenschreddern mehr! Jahr für Jahr werden um die 50 Millionen männliche Küken am Tag des Schlüpfens getötet. Und das nur, weil sie in einer durch-industrialisierten Landwirtschaft keinen Nutzen haben, da sie keine Eier legen und nicht genügend Fleisch ansetzen, um mit konventionellen Masthähnchen mithalten zu können. 2016 hat die Grüne Bundestagsfraktion einen Antrag in den Bundestag eingebracht, die Kükentötung per Gesetz zu verbieten. Seitdem benannte der ausgeschiedene Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) immer wieder neue Ausstiegstermine, die nicht eingehalten wurden. Einzelne Bundesländer wie Niedersachsen sind da schon weiter. Wir Grüne fordern die Entwicklung von Hühnerrassen staatlich zu unterstützen, die gleichzeitig Eier legen und Fleisch ansetzen können: das sogenannte Zweinutzungshuhn. Für die Übergangszeit müssen bezahlbare Anlagen zur Früherkennung des Geschlechts im Ei für alle Brütereien schnell verfügbar sein. Für 2018 besteht die Chance, dass diese Technologie endlich flächendeckend eingesetzt werden kann.