Wir schalten einen Gang hoch!

Die Grünen im RVR hatten am 10. Juli zu ihrer zweiten Mobilitäts-Veranstaltung eingeladen. Schwerpunkt: Radverkehr. In den regnerischen Bochumer Westpark kamen rund 40 Radfachleute und -enthusiasten, die Hälfte per Rad.

Die Referent*innen wurden von der Moderatorin Martina Foltys-Banning (grüne Ratsfrau im Ruhrparlament) um kurze Beiträge gebeten, danach wurde ausführlich gefragt und diskutiert.

Maria Wagner (Referatsleiterin Regionalentwicklung beim RVR) versprach, dass der RVR nach dem Ausbau der Freizeittrassen nun verstärkt den Alltagsverkehr für Fahrräder fördern will.

Thomas Semmelmann (Vorsitzender des ADFC NRW) hat die erfolgreiche Volksinitiative „Aufbruch Fahrrad“ mit initiiert. Er beschrieb seinen täglichen Modal Split von Kamen per Rad zum Bahnhof, Zugfahrt nach Herne und dort per MetropolradRuhr zum Rathaus.

Simon Knur, VeloCity Ruhr hat die Feine Fahrradfibel herausgegeben und hat viel Erfolg mit Lastenrädern bei Handwerkern und Dienstleistern.

Harald Schuster (Radkomm e.V., Köln) schwärmte, wie stark in Köln die Stimmung für besseres Fahrradfahren ist.

Aus der Diskussion:

  • Es gibt eine starke Diskrepanz zwischen dem allgemeinen Anspruch fürs Radfahren und dem Protest gegen dafür notwendige Veränderungen im eigenen Stadtquartier.
  • Es fehlt die starke öffentliche Förderung von Angeboten für den Radverkehr, der Pkw-Verkehr ist zu billig und wird weiter stark subventioniert.
  • Es braucht mehr Mut für schnelle Entscheidungen: Es gibt genügend Straßen, die Verkehrsflächen müssen nur neu zugunsten des Radverkehrs verteilt werden!
  • Es gibt viele individuelle Möglichkeiten positive Beispiele zu schaffen: Firmen bieten überdachte Radparkplätze an, getrennte Radfahrstreifen statt Pkw-Spuren schaffen mehr Sicherheit und Nutzung.
  • Imagefilm der Uni Köln – 3 Minuten, ganz ohne Autos!
  • Psychologische Faktoren sind stärker zu beachten: Viele Menschen haben Angst, in der Stadt mit dem Rad zu fahren, „Radfahren ist männlich“ (trotz vieler mutiger Radfahrerinnen!). Dagegen hilft: „Radfahren macht Spaß!“ und das ist in der Stadtwerbung zu verbreiten.
  • Die örtlichen ADFC-Kreisverbände planen dazu Veranstaltungen – auch in Gelsenkirchen.