Asbest in Schulgebäuden? – Für die Verwaltung anscheinend kein Grund zur Information

Bei Sanierungsarbeiten am Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium und am Max-Planck-Gymnasium wurden in den Sommerferien Asbestrückstände in verschiedenen Gebäudeteilen gefunden. Die beiden Schulen umgehend über diesen bedenklichen Fund in Kenntnis setzen? Das hielt die Stadtverwaltung Gelsenkirchen allem Anschein nach nicht für notwendig. Davon haben die Schulleitungen erst aus der Zeitung erfahren.

„Dass die Verwaltung Sanierungsarbeiten nur in den Schulferien vornehmen kann, leuchtet noch ein. Aber die betroffenen Schulleitungen über den Fund von Asbest einfach nicht zu informieren ist schon ein starkes Stück“, zeigt sich David Fischer, bildungspolitischer Sprecher der grünen Ratsfraktion, mehr als irritiert. „Die Gesundheit von Schüler*innen und Lehrenden muss immer oberste Priorität haben. Dafür hat die Verwaltung Sorge zu tragen. Schüler*innen und Eltern müssen über solche Funde sofort Bescheid wissen. Das Schweigen der Verwaltung hat so vollkommen unnötig Vertrauen gekostet und zeugt nicht gerade von Verantwortungsbewusstsein“, führt Fischer aus.

Auch das nachträglich von der Verwaltung vorgebrachte Argument, dass in Baumaterialien gebundener Asbest als unkritisch anzusehen sei, kann Fischer nicht teilen. „Als Schulleiter weiß ich aus eigener Erfahrung, wie sich Kinder in Klassenräumen und auf dem Schulgelände verhalten. Da bleiben kleine und größere Beschädigungen nicht aus. Und ganz schnell ist der Asbest nicht mehr vermeintlich sicher im Material gebunden, sondern kann durch so manchen Riss oder Kratzer in die Umwelt gelangen.“

Die Aussicht auf weitere Baumaßnahmen muss zudem ein Alarmsignal sein. Schon die Coronapandemie hat in der Vergangenheit zu etlichen Unterrichtsausfällen geführt. Wenn nun auch noch Schulräume nicht zur Verfügung stehen, drohen etwaige Lernrückstände nur noch größer zu werden.

Das Vorgehen der Verwaltung wollen die GRÜNEN nicht kommentarlos hinnehmen und haben deswegen im Bildungsausschuss eine Diskussion über das bisherige Kommunikationsverhalten beantragt. Ausdrücklich wird auch darum gebeten, dass die zuständige Bauverwaltung in der Ausschusssitzung Stellung beziehen soll.