„Versetzung gefährdet“ – Gelsenkirchen nur mit Schulnote 4,3 beim Fahrradklimatest des ADFC

„Die heute veröffentlichten Ergebnisse des Fahrradklimatests des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) zeigen erneut, dass Gelsenkirchen noch lange keine fahrradfreundliche Stadt ist“, stellt Birgit Wehrhöfer, verkehrspolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, fest. „Wenn nur vier Prozent der Mittel, die für den Radverkehr zur Verfügung stehen, in den Bau neuer Radwege fließen, dann wird Gelsenkirchen auch in den nächsten Jahren Schlusslicht bleiben“, so Wehrhöfer und fordert: „Die Mittel für den Bau von sicheren Radwegen müssen deutlich erhöht werden.“

Gelsenkirchen liegt bundesweit nur auf Platz 21 von 26 in der Kategorie der Städte 200.000 bis 500.000 Einwohner. Auch im NRW-Vergleich schneidet Gelsenkirchen schlecht ab (Platz 8 von 11). Im Durchschnitt geben Radfahrerinnen und Radfahrer in Gelsenkirchen der Fahrradinfrastruktur nur die Note ausreichend (4,3). „Wären wir in der Schule, müssten wir sagen: Versetzung gefährdet!“, so Wehrhöfer. Deshalb gelte es jetzt dringend, die Hausaufgaben zu machen, um in Zukunft eine bessere Benotung zu erreichen.

Damit Radfahren in Gelsenkirchen zukünftig weniger Stress und mehr Spaß bedeutet, müsse mutig und innovativ gehandelt werden. Das müsse auch nicht unbedingt viel kosten. „Mit Fahrradstraßen, Fahrradzonen in den Wohnquartieren und Pop-up-Radwegen könnten schnell deutliche Verbesserungen erzielt werden“, regt Wehrhöfer an.

Der Vorsitzende des Ausschuss für Verkehr und Mobilitätsentwicklung (AVM) Mirco Kranefeld (Grüne) stellt außerdem fest: „Der Fahrradklimatest zeigt erneut, dass wir die Expertise des ADFC dringend brauchen. Deshalb bin ich froh, dass ein Mitglied des ADFC ab der nächsten Ausschuss-Sitzung wieder im Beirat des AVM vertreten ist. Ich freue mich darauf.“