GRÜNE kritisieren: Landesregierung lässt Kunstschaffende in aktueller Corona-Welle im Stich

Foto: Anna-Lisa Konrad

Mit Unverständnis reagieren die GRÜNEN in Gelsenkirchen auf die Nachricht, dass die Koalitionsfraktionen im Landtag NRW eine Wiederauflage des Stipendienprogramms für Künstlerinnen und Künstler in der Corona-Pandemie verhindert haben.

In der jüngsten Sitzung des Haushalts- und Finanzausschusses hatte die Grüne Landtagsfraktion auf Empfehlung vom Kulturrat NRW vorgeschlagen, dass das Land NRW zu diesem Zwecke rund 100 Millionen Euro für die erste Jahreshälfte 2022 bereitstellt. Eine Summe, die nach Aussagen des Finanzministers zweifelsohne hätte eingesetzt werden können, um die Existenz von 16.000 Kunstschaffenden abzusichern.

Die Grüne Landtagskandidatin Ilayda Bostancieri kommentiert die Entscheidung: „Die Lage vieler freischaffender Künstlerinnen und Künstler ist zu Beginn des Jahres sehr angespannt. Viele Veranstaltungen müssen in der aktuellen Corona-Welle erneut ausfallen und eine Besserung ist nicht abzusehen. Eine zielgerichtete Unterstützung durch das Land NRW ist dringend geboten. Dennoch haben die Koalitionsfraktionen den Vorschlag der Grünen Landtagsfraktion abgelehnt.“

Adrianna Gorczyk, kulturpolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion in Gelsenkirchen, ergänzt: „Im Gegensatz zu anderen Maßnahmen des Corona-Rettungsschirms wurden die bisherigen beiden Stipendienprogramme von den Künstlerinnen und Künstlern stark nachgefragt und die bereitgestellten Mittel abgerufen, auch weil das Programm mit wenig Bürokratie verbunden und an die Bedürfnisse der Kulturschaffenden angepasst war. Es wäre ein Leichtes gewesen, diese Erfolgsgeschichte weiterzuführen. So aber zeigt sich, dass Künstlerinnen und Künstler in NRW für die Landesregierung keine Priorität haben. Dabei kommt Kunst und Kultur für unsere Demokratie und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft eine besondere Bedeutung zu.“

Perspektivisch, so lautet es im Grünen Landtagsprogramm, könnten Elemente des Stipendienprogramms nach dem Ende der Pandemie sogar in die reguläre Kulturförderung des Landes NRW einfließen.