Im Grünen Fokus: Kultur erhalten und für die Zukunft aufstellen 29. Januar 2021 Die Grünen Gelsenkirchen nehmen bei den Haushaltberatungen 2021 die Investitionen in die lokale Kultur in den Fokus. So haben sie z. B. eine dauerhafte Strukturförderung für das soziokulturelle Zentrum „Wohnzimmer GE“ beantragt und wollen prüfen, wie Open Air-Formate für Kino oder Kopfhörer-Partys realisiert werden können. Eine weitere Forderung der Grünen für den Kulturbereich ist die Entwicklung eines Kulturentwicklungsplanes für Gelsenkirchen. Es gehe aber nicht nur um die finanzielle Unterstützung. „Wir wollen mit den hiesigen Akteur*innen in einen besseren und intensiven Austausch darüber treten, wie ihre Teilhabe an politischen Entscheidungsprozessen gestärkt werden kann“, erläutert die Grüne Fraktionsvorsitzende Adrianna Gorczyk. „Gerade nach den langen Monaten der Corona-Pandemie wird es darauf ankommen, die Betroffenen mehr zu Wort kommen und Einfluss nehmen zu lassen.“ Denkbar sei z. B. die Etablierung eines Kulturbeirates oder ständiger Vertreter*innen aus der Freien Szene im Kulturausschuss. Grüne Minimalforderung ist ein Kulturentwicklungsplan für die nächsten 10 Jahre. „Wenn wir die zukünftigen Bedarfe nicht benennen und nicht eine Vision davon entwickeln, wohin die Reise der lokale Kulturszene gehen soll, werden wir Jahr um Jahr dieselben Debatten führen und nur in kleinen Schritten vorankommen“, ist Ilayda Bostancieri, Grünes Mitglied im Kulturausschuss, überzeugt. Die Bündnisgrünen sehen aber auch Schnittmengen zu anderen relevanten Politikfeldern, wie z. B. dem Klimaschutz: Wie sich die Kulturbranche zukünftig nachhaltiger aufstellen kann, sei ein großes Thema im kulturpolitischen Diskurs. Das reiche von einer klimaneutralen Ausrichtung von Großveranstaltungen bis hin zu energetischen Sanierungen von Kultureinrichtungen. „Wir wollen z. B. prüfen, wie ein energieintensives Haus wie das Musiktheater im Revier eigenen Strom über Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach des Hauses generieren kann“, führt Adrianna Gorczyk aus. Die beiden Gelsenkirchener Stadtverordneten unterstützen ausdrücklich die Initiative ihrer Parteikolleg*innen auf Bundesebene, ein Existenzgeld für Kulturschaffende während der Corona-Pandemie auszuzahlen: „“Die Bundesregierung hat sich viel zu lange Zeit für funktionierende Rettungsmaßnahmen für selbstständige Kulturschaffende und die Unternehmen der Kultur- und Veranstaltungsbranche gelassen. Die Auszahlung der Novemberhilfe z. B. ließ wochenlang auf sich warten“, mahnt Adrianna Gorczyk. „Die jüngsten Unterstützungsprogramme, wie z. B. ein Hilfsfond für die Veranstaltungsbranche sind zwar begrüßenswert, aber angesichts des schon fast ein Jahr andauernden Existenzkampfes der Branche mehr als überfällig. Es bleibt zu hoffen, dass sie nicht zu spät kommen und noch die gewünschte Wirkung entfalten können.“ Gerade finanzschwachen Kommunen wie Gelsenkirchen falle es besonders schwer, aus eigener Kraft zusätzliche Lasten aufzufangen und würden Gefahr laufen an kulturellem Angebot einzubüßen.