Integration ernst nehmen: Nach Klagen von Sozialarbeitenden wollen GRÜNE Dolmetschende besser fördern

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Die regelmäßige Fortbildung von Dolmetschenden ist extrem wichtig, um eine qualitativ hochwertige Sprachmittlung in Beratungsgesprächen zu gewährleisten und damit die Integration von Migrant*innen zu fördern. Das scheint längst kein Standard zu sein. Deshalb wollen die GRÜNEN am Donnerstag im Integrationsrat wissen, was die Stadt Gelsenkirchen hierfür tut.

Insbesondere Sozialarbeitende beraten häufig bei persönlichen und kritischen Themen. Wenn sie nicht dieselbe Sprache sprechen wie ihr Gegenüber, sind sie dabei auf Dolmetschende angewiesen. Sind nicht ausreichend Sprachmittler*innen vorhanden, unterstützen stattdessen oftmals Familienangehörige bei der Übersetzung. Das kann aufgrund von Interessenkonflikten jedoch lückenhaft oder nicht wertfrei sein. „Wenn ich eine Beratungsstelle aufsuche, gibt es dafür in der Regel persönliche Gründe. Da möchte ich verstehen, was mir tatsächlich geraten wird und nicht ein Familienmitglied zu Rate ziehen müssen. Vielleicht möchte ich ja nicht einmal, dass meine Familie von der Beratung weiß“ sagt Franziska Schwinge, Integrationsratsmitglied der GRÜNEN.

„In einer immer diverser werdenden Gesellschaft ist es wichtig, dass die Sprachmittler*innen die kulturellen und sprachlichen Besonderheiten der jeweiligen Communitys verstehen und angemessen darauf eingehen können. Eine regelmäßige Fortbildung mit entsprechenden Formaten hilft dabei, diese Fähigkeiten zu verbessern und auf dem neuesten Stand zu halten“, findet Derya Halici, ebenso für die GRÜNEN im Integrationsrat.

Für die Sprachmittler*innen sehen die GRÜNEN weiteren Unterstützungsbedarf. So erhalten die Dolmetschenden im Integrationszentrum des Kreises Recklinghausen eine fachliche Begleitung bei sensiblen Themen wie psychischer oder körperlicher Gewalt. Ob das auch in Gelsenkirchen möglich ist, wollen die GRÜNEN u. a. im Integrationsrat erfahren und vor allem, ob die Stadt Gelsenkirchen ausreichend Sprachmittler*innen für den vorhandenen Bedarf hat, wer die Kosten trägt und welche Fortbildungen angeboten werden.