Weiterentwicklung des Hochschulstandortes Gelsenkirchen

In der Sitzung des Ausschusses für Bildung am 29.04.2021 haben wir den Punkt „Konferenz zur Zukunft der Westfälischen Hochschule“ eingebracht, um der GroKo endlich mehr als Lippenbekenntnisse zu diesem Thema abzuringen und es nicht nur bei Schaufensterreden zu belassen.

Kern unserer Forderung war es, die Verwaltung zu beauftragen, für die Zeit nach den starken Einschränkungen der öffentlichen Kontakte im Zuge der Corona-Pandemie – voraussichtlich Ende 2021 – eine „Konferenz zur Zukunft der Westfälischen Hochschule“ mit Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Stadtgesellschaft zu veranstalten. So wollten wir eine gemeinsame Vision für die Westfälische Hochschule, die Stadt Gelsenkirchen und die Region entwickeln, die dann in die bereits durch SPD und CDU eingebrachte Potenzialanalyse einfließt und später mit konkreten Zielen und Meilensteinen umgesetzt werden kann. Denn einen parteienübergreifenden Konsens über die Weiterentwicklung des Hochschulstandortes Gelsenkirchen und damit auch der Westfälischen Hochschule gibt es bereits. Verschiedene Schlüsselinstanzen befürworten mindestens einen Ausbau der Westfälischen Hochschule (WHS) bis hin zu einer Weiterentwicklung Gelsenkirchens zu einem Universitätsstandort.

Insofern sollten auch kommunikative Missverstände, die im Zusammenhang mit der Forderung nach einer „Emscher(-Lippe)-Universität“ stehen, ausgeräumt werden. Niemand fordert die Abschaffung oder Umwandlung der WHS zugunsten einer Universität – ganz im Gegenteil – es geht um eine ganzheitliche Weiterentwicklung des Hochschulstandortes Gelsenkirchen.

Hierzu werden die Expertise und die Beteiligung aller Betroffenen ausdrücklich gewünscht. Deshalb ist die Beteiligung der Westfälische Hochschule mit ihren Visionen zur Weiterentwicklung genauso wichtig wie die der Stadtgesellschaft, der zuständigen Institutionen des Landes NRW und eine datenbasierte Potenzialanalyse. Insofern soll die Konferenz zur Zukunft der Westfälischen Hochschule einen Impuls für die öffentliche Diskussion und Beteiligung hin zu einer echten Vision für Gelsenkirchen geben.

Unsere Initiative schien der GroKo zunächst ein Dorn im Auge zu sein, weil diese sich zwei Tage vor der Ausschusssitzung dadurch ganz offensichtlich genötigt sah, einen eigenen Antrag zu dem von uns bereits gesetzten Tagesordnungspunkt einzureichen. Im Vorfeld der Sitzung ist es uns dann doch noch gelungen, in dieser wichtigen Frage unserer Stadtentwicklung einen gemeinsamen Antrag auszuhandeln, der unter lauter Ablehnung der AfD-Fraktion ansonsten parteienübergreifend verabschiedet wurde. Der gemeinsame Antrag greift nun auch die Meilensteine und Szenarien auf, die nach unserer eingebrachten Impulsveranstaltung zur Weiterentwicklung des Hochschulstandortes Gelsenkirchen fortgeschrieben werden. Die Ergebnisse der Impulsveranstaltung werden somit – wie in unserem ursprünglichen Antrag – ebenfalls in die geplante Potenzialanalyse einfließen. Insofern sind wir mit dem erreichten Konsens mehr als zufrieden und uns sicher, dass die Weiterentwicklung von Gelsenkirchen als Hochschulstandort endlich Fahrt aufnimmt.