Das Kreativ-Quartier Ückendorf entlang der Bochumer Straße entwickelt sich auch in der Corona-Pandemie ganz ansehnlich. Die Heilig-Kreuz-Kirche öffnet wohl im Sommer, die Szeniale findet im Juni wieder statt, in Haus Reichstein soll demnächst ein Café eröffnen. Alles takko also in Ückendorf? Leider nein.
Bereits im Einzelhandelskonzept der Stadt aus dem Jahr 2015 wird der Ückendorfer Straße und der Bochumer Straße nur eine unzureichende Nahversorgung der Anwohner:innen bescheinigt. Das Gewerbegebiet Dördelmannshof, zuletzt in den Medien wegen der überraschenden Planung von XXL-Garagen, soll aber laut demselben Einzelhandelskonzept erhalten, aber nicht weiter ausgebaut werden.
Die Problemlage an der Ückendorfer Straße ist vielfältig: Flickenteppich Fahrradwege, Armut, Leerstand und nun auch noch der Konkurs des Traditionsunternehmens Geldbach. „Während die Bezirksbürgermeister der SPD in der WAZ erklären, dass „die Integration gescheitert“ sei, stellt die Bezirksfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN einen Prüfauftrag, was die Kosten für ein integriertes Handlungskonzept an der Ückendorfer Straße wären. Ist eine Entwicklung wie die der Cranger Straße in Erle möglich? Kann der Dördelmannshof zum Anker in einem solchen Konzept werden?“, fragt Bezirksverordneter Jan Philip Schaaf. „Die SPD hatte in den letzten Legislaturperioden viel Zeit, sich um die Probleme in Ückendorf zu kümmern, statt sich ganze Straßenzüge vorzunehmen, begnügt man sich aber mit dem Vorhaben, einen Drogeriemarkt am Dördelmannshof anzusiedeln. Was wir brauchen, ist aber ein Masterplan für die beiden großen Achsen in Ückendorf: Kreativ- und Ausgehkultur an der Bochumer Straße und Nahversorgung und Nebenzentrenbildung an der Ückendorfer Straße, das verdient eine Prüfung!“ In ein solches Konzept könnten aufenthaltssteigernde Maßnahmen am Pestalozzihain genauso integriert werden wie eine sichere Querung für den Radverkehr an der Kray-Wanner-Bahntrasse, eine Stärkung des Einzelhandels und Förderung von Neuansiedlungen, immerhin ist die Ückendorfer Straße und das Gewerbegebiet am Dördelmannshof auch ein wichtiges Ziel für die Pendler:innen aus und nach Wattenscheid.