Im Zuge der Corona-Verordnungen mussten auch die Moscheen ganz oder teilweise schließen. Dies trifft insbesondere ältere Menschen, die ansonsten täglich die Moscheen zu Gebeten aufsuchen. Die Grüne Liste im Integrationsrat sowie die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen möchten im Kreis des Integrationsrates über Möglichkeiten diskutieren, während der aktuellen Corona-Pandemie die Zulassung und Genehmigung eines jeweils täglich einmaligen öffentlichen islamischen Gebetsrufes Ezan als akustisches Band der Solidarität der Stadt Gelsenkirchen mit ihren islamischen Bürger*innen zuzulassen. Der Gebetsruf könnte in Abstimmung mit den islamischen Gemeinden in Gelsenkirchen an zwei Standorten stattfinden.
Derya Halici, direkt gewählte Grüne Vertreterin im Integrationsrat erläutert: „Unter der Isolation durch die Schließung der Moscheen leiden gerade ältere Menschen. Studien belegen, dass das Vernehmen des Ezans, also des islamischen Gebetsrufes bei vielen Menschen mit islamischem Bekenntnis ein Stück Normalität, Vertrautheit und Routine birgt und damit eine emotionale Stütze sein kann, um Vereinsamungserscheinungen entgegen zu wirken.“
Ilayda Bostancieri, Stadtverordnete und Grünes Mitglied im Integrationsausschuss ergänzt: „Wir Grüne wünschen uns ein akustisches Band der Solidarität. So wie ein zusätzliches Kirchenglockengeläut während der Pandemie ermöglicht wurde, wünschen wir uns den Gebetsruf Ezan als Zeichen des Zusammenhaltes der Menschen in Gelsenkirchen. Wir beziehen uns bei unserem Vorschlag natürlich auch auf das im Grundgesetz verankerte Recht der Religionsfreiheit und das Recht auf freie Ausübung der Religion.“
Nach der Pandemie schlagen die Grüne Liste im Integrationsrat sowie die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vor, einen einmal wöchentlichen Gebetsruf für das Freitagmittagsgebet zuzulassen.