GRÜNE fordern echte Sanierung statt Bebauung 11. Februar 202211. Februar 2022 Foto: Anna-Lisa Konrad Das Sportplatzgrundstück an der Dessauer Str. ist laut Stadtverwaltung extrem mit Altlasten belastet. Die Grünen wollen nun wissen, was eine echte Sanierung kosten würde. Die Ansiedlung von mehr Gewerbe sehen sie aufgrund der angrenzenden Wohnbebauung kritisch. Bei einem Ortstermin der Bezirksvertretung Süd erläuterte die Verwaltung sehr ausführlich die Altlastenproblematik und ihre Stadtplanerischen Absichten. Mit großem Erstaunen wurde zur Kenntnis genommen, dass bereits eine positiv beschiedene Bauvoranfrage für dieses Grundstück vorliegt, obwohl das Gelände noch immer dem Bundeseisenbahnvermögensamt gehört und die Verkaufsabsichten nach wie vor unklar sind. Im Verlauf des Gespräches berichtete die Verwaltung, dass das Gelände um die Jahrhundertwende mit einer Kohlendestillation bebaut war und Grund und Boden daher als extrem belastet gelten. Derzeit bestünde zwar keine Gefahr, aber eine Grundwassergefährdung könne nicht auf Dauer ausgeschlossen werden. Eine Nutzung ohne nennenswert in den Boden einzugreifen sieht die Stadt derzeit als unproblematisch an. Die Grüne Bezirksfraktion fragte daher, was eine echte Sanierung, also eine Beseitigung der Altlasten, kosten würde, dazu müssen aber weitere Untersuchungen erfolgen. „Wir sehen hier nach wie vor die Stadt in der Pflicht, einen Ausgleich zwischen den berechtigten Interessen der Anwohnenden und der (mittlerweile) zwei Interessenten an diesem Grundstück herbei zu führen. Wir möchten auch wissen, ob Nachfolgeindustrien noch für die Sanierung der Altlasten aufkommen könnten.“ so Jan Philip Schaaf, Grüner Bezirksverordneter in Gelsenkirchen-Süd. Er betont erneut, dass die Fläche so nah an einer Wohnbebauung nicht mit einem Industriekomplex bebaut werden sollte: „Eine Bebauung, auch mit grünen Dächern und Fassaden, sehen wir kritisch, weil wir in Gelsenkirchen andere Gewerbe-und Industrieflächen haben. Im Kreativ-Quartier-Ückendorf muss es bessere Optionen für die Anwohnenden geben!“