GRÜNE fordern mehr Tempo beim kommunalen Klimaschutzkonzept 7. Juni 2022 unsplash: Li-An Lim Die Stadt Gelsenkirchen will sich ein Klimakonzept 2030/2050 geben. Die Verwaltung hat der Politik nun einen Maßnahmenkatalog vorgelegt, der auf knapp 100 Seiten mögliche Aktivitäten der Stadt für mehr Klimaschutz auflistet. Ein konkreter Fahrplan liegt aber weiterhin in der Ferne. Der aktuelle Bearbeitungsstand des Klimakonzeptes stößt bei den GRÜNEN auf Kritik:„Wir müssen endlich ins konkrete Handeln kommen“, fordert Patrick Jedamzik, grünes Mitglied im Umweltausschuss und im Klimabeirat. „Bei gleichbleibendem Verbrauch wird Gelsenkirchen bis Ende des Jahrzehnts sein Budget an CO2-Emissionen aufgebraucht haben, das uns in Hinblick auf das 1,5-Grad-Ziel zur Verfügung steht. Wer dieses Ziel ernst nimmt, muss jetzt Antworten darauf geben, wie der CO2-Ausstoß schnell reduziert werden soll. Im Sommer 2022 sind wir aber gerade einmal so weit, ein Maßnahmenpaket mit vielen Fragezeichen vorzufinden, in dem ein großer Teil der Projekte noch weiterePlanungen und Konkretisierungen erfordert.“Besonders deutlich werde dies beispielsweise bei der klimagerechten Sanierung der öffentlichen Gebäude: Hier soll 2023 zunächst ein umfassendes Sanierungskonzept erstellt werden, bevor es „ab 2024“ über ein Leuchtturmprojekt umgesetzt werden soll. Für die GRÜNEN ist es nicht verständlich, dass hier nicht bereits alle nötigen Daten für eine Sanierung vorliegen, wie sie z.B. die Gemeinnützige Gelsenkirchener Wohnungsbaugesellschaft (ggw) für ihren Bestand vorhält. Deutlich positiver stellt sich für die Grünen der Fortschritt beim Mobilitätskonzept der Stadt dar. Hier seien die CO2-Einsparungen der einzelnen Maßnahmen konkreter benannt und man erwarte, dass die Verwaltung mit einem ausgearbeiteten Handlungsvorschlag an die Politik herantreten sowie ein Budget für den Haushalt 2023 einstellen werde. Die Beschlüsse aus diesem Bereich sollen als eigenes Kapitel in das Klimakonzept einfließen. „Die Verzahnung von Mobilitäts- und Klimakonzept ist dringend geboten“, so Jedamzik weiter. „Bisher trifft letzteres nämlich keine Aussagen zu der wichtigen Rolle der Verkehrswende für den Klimaschutz.“