GRÜNE kritisieren Schnellschuss der SPD bei Kunstrasenplätzen

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Die SPD möchte dem Neubau von Kunstrasenplätzen oberste Priorität einräumen, obwohl der offizielle Sportentwicklungsplan noch gar nicht vorliegt. Im Sportausschuss ist eine hitzige Diskussion zu erwarten. Die GRÜNEN im Rat der Stadt äußern nämlich deutliche Kritik an der voreiligen Entscheidungsfindung.


„Der Neubau von Kunstrasenplätzen sollte als integraler Bestandteil des Sportentwicklungsplanes betrachtet werden. Die hohen Investitionskosten für solche Projekte können nicht einfach im Vorfeld des Sportentwicklungsplanes verausgabt werden. Eine Finanzierung über die Sportpauschale, wie von der SPD vorgeschlagen, ist weder sinnvoll noch realistisch“, so David Fischer, sportpolitischer Sprecher der GRÜNEN.


Bei den anstehenden Sanierungen der bereits vorhandenen Kunstrasenplätze müssten jetzt schon die Reinvestitionskosten aufgrund der Lebensdauer von etwa 12 Jahren mitgedacht werden. Es brauche daher zunächst eine gründliche Analyse und eine umfassende Betrachtung aller relevanten Faktoren – also den offiziellen Sportentwicklungsplan von Stadt und Gelsensport. Für Fischer ist deshalb klar: „Ein Schnellschuss der SPD ist in dieser Angelegenheit nicht zielführend.“


Darüber hinaus sehen die GRÜNEN noch weitere Schwächen beim Vorschlag der SPD. Derya Halici, grünes Mitglied im Sportausschuss und Integrationsrat, erklärt: „Wir dürfen bei der Planung von Kunstrasenplätzen nicht nur auf die schnelle Umsetzung schauen, sondern müssen auch die Quartiere sowie Sozialräume in den Blick nehmen. Ich halte es für unverantwortlich, die Planung von Kunstrasenplätzen losgelöst von einer langfristigen, ganzheitlichen Sportentwicklungsstrategie anzugehen. Solche Entscheidungen müssen gut durchdacht und in enger Abstimmung mit allen Beteiligten getroffen werden, um sozial gerechte und nachhaltige Lösungen zu finden.“


Vor allem der Aspekt der Nachhaltigkeit sollte nicht zu kurz kommen. Schließlich habe die EU den Verkauf von Mikroplastik und Produkten, die Mikroplastik enthalten, verboten. Darunter fällt auch das Granulat, mit dem Kunstrasenplätze gefüllt werden. Bestehende Kunstrasenplätze müssen bis 2031 umweltfreundlichere Füllmaterialien verwenden. Alternativen wie Kork, Olivenkerne und Sand stehen zur Verfügung.