Gemeinsame Resolution der Fraktionen von CDU, SPD und GRÜNEN zur angekündigten Schließung der Wellpappe Gelsenkirchen GmbH & Co KG für die Ratssitzung am 1. Dezember 2016

Der Rat der Stadt Gelsenkirchen solidarisiert sich mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Wellpappe-Werkes. Wir dokumentieren mit dieser Resolution unser völliges Unverständnis für das unglaubliche Vorgehen der Geschäftsführung im Umgang mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in diesem Betrieb. Die Missachtung wesentlicher Grundsätze der Betriebsverfassung sowie die fortwährenden Verstöße gegen das Betriebsverfassungsgesetz sind sofort einzustellen.

So geht man nicht mit Menschen um! Neben der faktischen Außerkraftsetzung des Betriebsverfassungsgesetzes entbehrt die Vorgehensweise der Geschäftsführung allen Grundsätzen der sozialen Marktwirtschaft und des zwischenmenschlichen Miteinanders. Der Rat der Stadt ist entsetzt über diese unentschuldbare Vorgehensweise.

Der Rat der Stadt nimmt nicht unwidersprochen und widerstandslos hin, dass 96 Beschäftigte und ihre Familien ins Bergfreie stürzen, obwohl die Auftragslage in dem international aufgestellten Konzern gut ist und keine offenkundigen Anzeichen für eine mangelnde Auslastung bestehen. Die Mitglieder des Rates der Stadt nehmen nicht hin, dass wie schon bei Vaillant und anderen Betrieben angeblich rückläufige Absatzzahlen und unrentable Produktionsverfahren an diesem Standort als Begründung dienen sollen.

Wir sind aufgefordert, die Beschäftigten mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstützen. Wir erwarten von den Verantwortlichen im Palm-Konzern, die Entscheidung zur Schließung des Standortes Gelsenkirchen zurückzunehmen.

Wir, die Mitglieder des Rates der Stadt Gelsenkirchen, fordern Sie, Herr Palm, ganz persönlich und eindringlich auf, den von Ihnen eingeschlagenen Weg zu korrigieren und sich Ihrer Verantwortung als Unternehmer und als Verantwortlicher für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihrer Familien bewusst zu werden.