Drohende Ablehnung für Fahrradstraßen in Buer

Die GRÜNEN reagieren enttäuscht auf die Absage der Stadtverwaltung an neue Fahrradstraßen in Buer. „Das ist deutlich mehr als nur eine verpasste Chance und eine schallende Ohrfeige für bürgerschaftliches Engagement“, sagt Bernd Rudde, Vorsitzender der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in der Bezirksvertretung Nord. Das Referat Verkehr hat als Antwort auf den sehr gut begründeten Bürgerschaftlichen Antrag des Quartiersnetzes Ost „Ausweisung Hagenstr./ Rottmannssiepe/ Luciagasse als unechte Fahrradstraße“ eine ablehnende Beschlussvorlage für die nächste Sitzung der Bezirksvertretung Nord am 26.08.2021 vorgelegt.

„Mit dieser Vorlage des Referats Verkehr wird weiteres bürgerschaftliches Engagement im Keime erstickt“, so Rudde weiter. Man müsse sich nicht wundern, wenn die Menschen in Gelsenkirchen Teile ihrer Verwaltung zunehmend als bremsend, mutlos und behindernd wahrnehmen. Anstatt den voraussichtlich sehr kostengünstigen Vorschlag des Quartiersnetzes aufzugreifen, werde dieser mit fadenscheinigen Begründungen und Allgemeinplätzen abgelehnt. Vor allem die Begründung, dass Fahrradstraßen Sicherheit nur „suggerieren“ würden, empört Rudde. „Wer einmal mit dem Rad eine Fahrradstraße in Innenstadtlage gefahren ist, der weiß, welch erhebendes und sicheres Gefühl das ist.“ Gelsenkirchen, mit insgesamt weniger als 1,5km Fahrradstraßen, hatte im Klimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) im Frühjahr 2021 mit der Note 5,1 (!) im Bereich Sicherheit abgeschnitten.

In der Verwaltung verfolgt man aus Sicht der GRÜNEN immer noch eine Verkehrspolitik aus dem letzten Jahrtausend mit Alibi-Ausweisungen von Fahrradstraßen, eben nur da, wo es ohnehin kaum Autoverkehr gibt und es keiner bemerkt. Beispielhaft sind hier die Ottestr. in Hassel, Teile der Schloßstr. in Horst, die Straße Auf der Hardt in Bismarck oder die Sutumer Brücken zu nennen. Auch andere Forderungen, das Radwegenetz beispielweise durch Pop-Up Radwege zu verbessern, wurden von der Verwaltung bislang abgelehnt.

Die GRÜNEN fordern die Verwaltung daher dringend auf, die Vorlage zu überarbeiten. Auch eine zeitlich befristete Lösung als Pilotprojekt sei vorstellbar, z. B. für einen Zeitraum von 2 Jahren, um anschließend ein ehrliches Résumé zu ziehen.