Verwaltung kommt Versprechungen gegenüber Fußballvereinen nicht nach

Dem Sportverein ETuS Gelsenkirchen 1934 und der SG Eintracht 97/12 wurden vor Monaten von Gelsensport weitgehende Versprechungen gemacht, damit die Fußballvereine sich das seit Jahren baufällige Südstadion teilen. Eingehalten wurde davon bislang nichts.

„Dass gemeinnützige Vereine von Ihrem Gelände gelockt werden, damit dort Investor*innen tätig werden können, ist schlimm genug. Wenn nun die Versprechen den Vereinen gegenüber nicht eingehalten werden, ist das ein Armutszeugnis für Gelsenkirchen!“ zeigt sich der Grüne Bezirksverordnete Jan Philip Schaaf erschüttert.

Auf Antrag der Grünen wurde in der Bezirksvertretung Süd berichtet, dass die Wirtschaftsförderung und Gelsensport den Fußballverein ETuS Gelsenkirchen 1934 und die SG Eintracht 07/12 durch Versprechen motiviert hat, sich das Südstadion zu teilen. „Wir fordern, dass Zusagen, die von Funktionsträger*innen der Stadt getätigt werden, auch dann eingehalten werden, wenn sich Personalien ändern!“ so die Bündnisgrünen in der Bezirksvertretung Süd. „Denn das sind wir den ehrenamtlich engagierten Menschen in Gelsenkirchen schuldig. Versprochen ist versprochen.“ 

Im Zuge des Sachstandberichtes wurde beispielweise deutlich, dass Gelsensport zwar zugesagt hatte, dass die ETuS Fußballer ihre Flutlichtanlage mitnehmen können. Eine erste Kostenschätzung ergab aber, dass eine Neuanschaffung wohl günstiger sei. Folge für Gelsensport: Es passiert nichts. Kein neues Angebot, keine Ausschreibung. Die schriftliche Beantwortung der Fragen der Grünen zum baulichen Zustand und Stand der versprochenen Maßnahmen von Ende März hat die Verwaltung derweil bis zur Sitzung nach den Sommerferien verschoben.

Der Umzug des Vereins ETuS Gelsenkirchen 1934 ins Südstadion ist dagegen längst erfolgt, das ehemalige Gelände des Sportvereins wurde mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung der Stadt Gelsenkirchen zum Verkauf ausgeschrieben. Der Reitverein auf demselben Gelände bangt nach wie vor um seine Existenz. Die ETuS Fußballer wurden unlängst von der WDR Lokalzeit mit den Worten zitiert: „Hätten wir das gewusst, wären wir nie von der Dessauer Str. weggegangen“ – dann wäre dem Gelsenkirchener Süden wohl viel Ärger erspart geblieben.