Von wegen einGEpflanzt! — GRÜNE sehen großen Mangel beim 1000-Bäume-Programm

Nach einem Sachstandbericht im Betriebsausschuss Gelsendienste haben die GRÜNEN die bisherige Umsetzung des 1000-Bäume-Programms scharf kritisiert und als „Augenwischerei“ bezeichnet. Der Bericht stellt die Aktionen von Gelsendienste bei Straßenbäumen, in den Waldgebieten der Stadt und in privaten Gärten dar. Dabei sollen 50 Straßenbäume sowie 500 Setzlinge gepflanzt und 200 Obstbäume für die Gärten von interessierten Privatpersonen zur Verfügung gestellt werden.

„Wir sind mehr als verwundert über den Ansatz von 500 Setzlingen, zumal auf unsere Nachfrage hin eingeräumt wurde, dass lediglich 10-30 % der Setzlinge überleben und zu angewachsenen Bäumen werden. Bei durchschnittlicher Schätzung wären das bloß 100 Bäume, die langfristig neu entstehen.“, stellt Mirco Kranefeld, Mitglied der GRÜNEN im Betriebsausschuss Gelsendienste, klar.

Auch der Versuch, auf die Freiwilligkeit der Gelsenkirchener Bürgerschaft zu setzen, wird von den GRÜNEN als nicht zielführend betrachtet. „Es ist zwar eine schöne Idee, kostenlose Obstbäume in den Gärten von Büger*innen zu pflanzen, aber für das 1000-Bäume-Programm zahlt diese Maßnahme vergleichsweise wenig ein. Die Stadt setzt hier auf das ‚Prinzip Hoffnung‘, indem sie die Verantwortung an die Stadtgesellschaft weitergibt, zumal irgendwann alle Gärten von Interessierten versorgt sein werden“, meint Mabel-Mara Platz, welche die GRÜNEN ebenfalls im Betriebsausschuss vertritt.

Für die GRÜNEN fällt deshalb die bisherige Bilanz des 1000-Bäume-Programms ziemlich dürftig aus. „Wenn man alle Versuche zusammennimmt, dann bleiben vielleicht 200 Bäume vom 1000-Bäume-Programm übrig. Und diese werden hauptsächlich in Waldflächen oder privaten Gärten gepflanzt, statt an Straßen oder auf Plätzen, wo sie gegen Hitzeinseln helfen würden.“, fasst Kranefeld zusammen, und betont, dass dies den Bestandschutz umso wichtiger mache.

Eine Spitze gegenüber der SPD kann der grüne Stadtverordnete nicht zurückhalten: „Noch Anfang 2021 hat die SPD unter dem #einGEpflanzt das 1000-Bäume-Programm als Erfolg verkaufen wollen. 1,5 Jahre später schlägt ihr Vertreter im Betriebsausschuss vor, das Programm umzubenennen. Dies sagt im Grunde alles!“