Kahlschlag an der Ebertstraße

Der dritte Bauabschnitt der Ebertstraße steht an. Von der Vattmannstraße zur Florastraße soll umgebaut werden und eine neue Sichtachse zwischen Hans-Sachs-Haus und Musiktheater entstehen. Der Preis: 5 Millionen Euro ((Nur 1,5 davon aus dem städtischen Haushalt)) und 57 Bäume. Diese werden nämlich gefällt, um alles schön neu anzuordnen. Nur am Rande werden dann einige neue Bäume an der dann umgestalteten Ebertstraße aufgestellt. Und davon auch nur 35. Oder anders festgestellt: 22 Bäume werden am Ende fehlen. Und die neuen werden ihre Zeit brauchen, bis sie ähnlich wirken, wie der jetzige Baumbestand. Erkennt man auch auf den Schaubildern der Stadt:

 

schaubild

Bemerkenswert: Nicht nur für diese Sichtachse fallen Bäume. Am Rand werden Bäume gefällt, weil sie nicht genau in die Reihe passen und teilweise nur ein kleines Stück neben der Linie liegen (und anders aussehen wahrscheinlich). Aber vor allem auch für den angeplanten „Park“ rechts im Bild werden Bäume gefällt. Nach grober Zählung fallen für die Sichtachse und die „Allee“ 31 Bäume, 26 damit für Anpassungen in dem Grünstreifen. Wer es genauer wissen will: Hier der neue Baumplan: (Bäume die stehen bleiben sind in dunkelgrün, die roten Kreise gefällte Bäume)

In der WAZ wurde ich (zutreffend) mit den Worten zitiert, dass GRÜNE ja gerne mit den Bäumen kommen. Es geht eben wie gesagt nicht nur um eine grüne Ideologie und Traumwelten, sondern ganz klar um unsere Zukunft in dieser Stadt. Wir erleben bereits jetzt heiße Sommer und daneben Unwetter. Man kann sich ja einfach mal überlegen, wie sich diese Freifläche im Sommer richtig schön aufheizt. Sagt im übrigen auch die Stadt:

Der Entwicklung des Baumbestandes kommt zur Anpassung an den Klimawandel besonders in innerstädtischen und verdichteten Bereichen eine hohe Bedeutung zu. Insbesondere großkronige Bäume wirken durch Schattenwurf, Verdunstung und Filterung von Schadstoffen aus der Luft sowohl thermischen als auch lufthygienischen Belastungen entgegen. Die Pflanzung von Bäumen kann daher einen entscheidenden Beitrag zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels leisten. (Vorlage 14-20/2496)

Offenbar gilt aber bei der Stadt, dass Papier geduldig ist und was gibt es schöneres, als im Sommer durch flimmernde Hitze das Musiktheater zu sehen? Schattengebende Bäume stören da wirklich nur…

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3 Kommentare

  1. Die markierungsaktion ist sinnvoll gewesen. Dadurch wurde das ausmass sichtbar gemacht.
    Ist in erwägung gezogen, durch einen sachverständigen oder ein gutachten einer unabhängigen institution prüfen zu lassen, ob alle angezeigten bäume die sichtachse gefährden und gefällt werden müssen, und ob es rechtlich die möglichkeit gibt, die äußeren (z.B. nähe versorgungsamt)vor dem abholzen zu schützen

  2. Es kann doch nicht sein, dass die Stadt Gelsenkirchen, die von jeder Menge Feinstaub und anderen Umwelteinflüssen belastet ist, unsere Gesundheit massiv und vor allem negativ beeinträchtigt! Durch die Fällung der Bäume ist die Lebensqualität für die Bürger stark in Frage gestellt! Wie lange wollen wir hier noch leben? Bei So einer schlechten Sauerstoffversorgung? Gesundheit der Bürger müsste doch ohne wenn und aber wichtiger sein als eine Architekten „Fantasie“. Setzt das viele Geld lieber für andere soziale Zwecke ein!

  3. Offenbar gilt aber bei der Stadt, dass Papier geduldig ist und was gibt es schöneres, als im Sommer durch flimmernde Hitze das Musiktheater zu sehen? Schattengebende Bäume stören da wirklich nur…

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