GRÜNE fordern kreative Lösungen für die Polsumer Straße

Foto: Anna-Lisa Konrad

Die Gelsenkirchener GRÜNEN sehen im Rahmen des geplanten Umbaus der Polsumer Straße bislang keine Lösungsvorschläge für den vorhandenen Parkplatzbedarf. Dabei gebe es naheliegende Möglichkeiten, die die vorgeschlagene „Veloroute“ nicht beeinträchtigen, z.B. indem Parkflächen der anliegenden Discounter mitgedacht werden.

Bedarfsanalyse

„Wenn wir ernsthaft über die Parkplatzsituation an der Polsumer Straße diskutieren wollen, dann nur auf Basis von stichhaltigeren Zahlen“, so Bernd Rudde, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN im Gelsenkirchener Norden. Zum Hintergrund: In der Machbarkeitsstudie 2022 zum Umbau war eine Zählung nur an einem einzigen Tag erfolgt.

„Wir haben uns die Situation an vier verschiedenen Werktagen und zu fünf verschiedenen Uhrzeiten zwischen 8 Uhr morgens und 20 Uhr abends angeschaut. Diese Zählungen haben gezeigt, dass der in der Machbarkeitsstudie angegebene Wert von ca. 75% mit durchschnittlich 70% Auslastung zwar leicht unterschritten, aber im Wesentlichen bestätigt wird“, erläutert Rudde, der auch im Verkehrsausschuss sitzt. Auffällig sei, dass im gesamten Bereich ca. 20 Stellplätze dauerhaft durch Kleintransporter und Anhänger belegt seien.

Rein rechnerisch ergebe sich daraus ein Bedarf von ca. 270 Stellplätzen im gesamten Abschnitt. Je nach Planungsvariante werde dieser jedoch um mindestens 90 Plätzen unterschritten. Hier sehen die GRÜNEN die Verwaltung in der Verantwortung: „Wir fordern kreative Lösungen und Angebote im Sinne der Anwohnenden und Gewerbetreibenden, aber ohne die Ergebnisse der Studie aufzuweichen, die wir grundsätzlich sehr begrüßen“, stellt Rudde klar.

Lösungsideen

In Frage kämen dazu eine oder mehrere kombinierte Varianten aus Parkraumbewirtschaftung, Kurzzeitparken und Anwohnerparkbereichen. Vor allem die Parkplätze der Discounter Penny, ALDI und Netto, die in Summe 209 Stellplätze aufweisen und tagsüber laut Studie nur zu 30 bis 40% ausgelastet sind, abends und nachts dagegen völlig ungenutzt bleiben, sollten miteinbezogen werden. Potentiale sehen die GRÜNEN auch auf dem Parkplatz des geplanten Vollsortimenters auf dem ehemaligen St. Theresia Gelände. „Die Öffnung solcher Parkplätze für die Anwohnerschaft wäre ein spannendes Pilotprojekt. Es könnte perspektivisch dazu beitragen, dass auch andernorts in der Stadt zukünftig weniger öffentliche Flächen für Stellplätze genutzt werden“, führt der Verkehrspolitiker aus. Eine Tempo 30 Initiative auf der Polsumer Straße, wie zuletzt von der SPD vorgeschlagen, würden die GRÜNEN ausdrücklich unterstützen.