GRÜNE wollen Listenauswahl für Grundschulplätze verhindern

Gelsenkirchen hat zu wenig Platz für Grundschüler*innen, das ist spätestens zum Beginn des aktuellen Schuljahres nochmals sehr deutlich geworden. Wie die Stadt das Problem lösen will, bleibt allerdings unklar. Vielmehr werden Eltern, Lehrpersonal und Politik immer wieder kurzfristig mit vermeintlichen Übergangslösungen konfrontiert, wie zuletzt beispielsweise im Falle der Turmschule in Rotthausen. Von hier aus werden die Kinder nun teils mit Bussen zur Ebersteinschule gefahren, außerdem sollen für das kommende Schuljahr 2024/25 Modulbauten auf dem Schulhof errichtet werden, um die steigenden Schüler*innenzahlen aufnehmen zu können.

Die Grüne Bezirksfraktionsvorsitzende im Gelsenkirchener Süden, Mabel-Mara Platz, kann den entstehenden Frust sehr gut nachvollziehen. „Kurz vor Beginn des Schulstarts nicht zu wissen, wo genau das eigene Kind zur Schule geht, ob es mit dem Bus durch die halbe Stadt gefahren wird oder die Toiletten in der Schule nutzbar sind, ist ein Unding. In Bezug auf unsere Kinder müssen wir uns auf die Stadt verlassen können“. Trotzdem ist die Zustimmung zu den Modulbauten in der Bezirksvertretung Süd leider alternativlos.

Dazu erläutert Jan Philip Schaaf, ebenfalls Bezirksverordneter im Süden und für die GRÜNEN im Bildungsausschuss: „Das ist keine gute Lösung, weil es eng wird auf dem Schulhof und somit das Konfliktpotential steigt. Aber es ist notwendig, damit alle Kinder beschult werden können. Deshalb machen wir als Politik zumindest zur Bedingung, dass die Container keine Dauerlösung werden. Außerdem wollen wir GRÜNE im Bildungsausschuss einen ausführlichen Bericht, damit wir nicht jedes Jahr vor demselben Problem stehen oder gar zu einer Listenauswahl übergehen müssen wie in anderen Ruhrgebietsstädten. Die Errichtung von Modulbauten ist die beste der schlechten Optionen, wenn uns die Bildung junger Menschen in Gelsenkirchen wichtig ist. Eine Schulplatz-Warteliste für Kinder wäre eine Katastrophe und in unseren Augen eine Missachtung des Rechtes auf Bildung ALLER Kinder in Gelsenkirchen“.

Die GRÜNEN beantragen für den nächsten Bildungsausschuss im September entsprechend eine umfassende Präsentation zum aktuellen Stand der Planungen. Sie wollen sich einen Überblick verschaffen und deshalb wissen, wie sich die Zahlen der Grundschüler*innen prognostisch entwickeln sollen und wie es im Verhältnis dazu um den Ausbau der räumlichen Kapazitäten konkret steht. Nur auf Basis dieser Daten können kurzfristige und damit oftmals ungute Lösungen zukünftig vermieden werden.